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Der Rizal-Park war ganz
möbliert. Alle paar Schritte gab es Sitzbänke, Steinquader
oder Blumenbeete mit Ziermauern. Überall saßen
Menschen. Es war richtig wohnlich.
Der Park war eine symetrische
Anlage mit breiten, gepflasterten Promenadenstaßen.
Die Bäume waren zierlich, und ihre Kronen waren geometrisch
frisiert. Und alles war so gepflegt. Und dabei war es nicht
ein Park zum Anschauen, sondern ein Park für den Aufenthalt.
Das machte seinen besonderen Zauber aus.
Es gab spazierengehende Familien,
aber es gab auch eine ganze Schar Obdachloser, die hier im
Park lebten. Horden japanischer Touristen kamen vorbei, aber
auch Schwule und Transvestiten hatten hier ihre Treffpunkte.
Jesusprediger konnten hier ihre innere Berufung austoben,
und Liebespärchen kamen in die Luneta, um ihre
Zukunft zu besprechen. Eine ganze Menge Prostituierter suchte
hier nach Freiern, aber sie verhielten sich dezent. Leute
strandeten hier, die aus der Provinz kamen und nicht wußten,
wohin in Manila, und jugendliche Ausreißer fanden hier
ihresgleichen. Es war eine richtig nette Welt, bunt gemischt
aus Tragödien und Komödien.
Es gab auch ein Lokal, das von
Taubstummen bewirtschaftet wurde. Bestellungen mußte
man auf einen Zettel schreiben. Es gab die Kioske der Girl-Scouts
und Boy-Scouts und die Verkaufsstände zu Gunsten der
Blinden und Behinderten.
Bei Mondschein war der Rizal-Park
am angenehmsten, und darum hieß er wohl auch Luneta
- obwohl das schönste Schauspiel der Sonnenuntergang,
und nicht der Mondaufgang, war. Da gab es Minuten, da war
es in Manila schon Nacht und über der Manila Bay
hingen immer noch rotglühende Wolken. Es waren Tausende
und aber Tausende Menschen jeden Abend, vom Meeresufer bis
zum Rollschuh-Rondell an der Taft Avenue, zwischen der National-Bibliothek
und dem Freilicht-Theater, und es wurde trotzdem kein Gedränge.
Es war eine behagliche Atmosphäre, und aus den großen
Lautsprechern, die in geringem Abstand voneinander an den
Hauptpromenaden standen, klang sanfte Musik bis spät
in die Nacht.
Selbst nach Mitternacht war
es noch lebhaft, auch wenn die spazierengehenden Familien
verschwunden waren. Es gab so viele Menschen, die am nächsten
Morgen nicht zu einer bestimmten Zeit aufstehen mußten,
und die nachts Zeit hatten für lange Gespräche und
das Schachspiel unter den Bäumen, deren Kronen von unten
beleuchtet waren. Schlafen konnte man ja auch tagsüber
- da war man müde von der Hitze. Selbst Kinder rannten
nach Mitternacht noch herum.
Auch Müdigkeit, wenn sie
dann doch aufkam, war für viele Menschen kein Grund,
die Luneta zu verlassen. Man konnte sich ja auf einen
der Steinquader oder auf eine Ziermauer oder auf den gepflasterten
Boden oder ins Gras legen, und man brauchte nur die Augen
zu schließen. Wer nichts hatte, was gestohlen zu werden
sich lohnte, verbrachte auf jeden Fall eine ruhige Nacht.
Manche Schlafer waren jedoch
besser ausgerüstet. Die hatten Liegestühle oder
Decken bei sich, und wer wollte, konnte auch eine Art Zelt
aufschlagen. Die Luneta war eine glückliche kleine
Welt, auch wenn die Menschen ihre Probleme hatten.
Für Dewey war bald die
Luneta sein Manila, und nicht mehr die Del Pilar
Street mit den Bars und den Fastfood-Buden. Denn Dewey folgte
einer neuen Laune. Er wollte nicht mehr die Prostituierten,
auch wenn sie jung waren, sondern er wollte ehrbare Mädchen.
Es war natürlich nur ein Spiel. Er fand es spannender,
wenn sein Erfolg ein bißchen in der Schwebe hing. Aber
schön war es nur, wenn man trotzdem in absehbarer Zeit
ans Ziel kam.
Es kam auch billiger, ehrbare
Mädchen zu verführen, nicht nur weil die kein Geld
verlangten oder mit einem kleinen Geschenk schon sehr zufrieden
waren, sondern weil man auch die Kosten für die Behandlung
von Geschlechtskrankheiten sparte.
Für Dewey war es nur eine
Laune, aber sein Kollege Spengle machte eine ganze metaphysische
Theorie daraus. Die Prostituierten haben die Natur in sich
verloren, sie haben kein kosmisches Dasein mehr," sagte
Spengle.
Sie saßen im Restaurant
der Taubstummen, und Dewey wollte eine Bestellung aufgeben.
Er kam aber nicht zum Zuge, denn keiner der Kellner schaute
zu ihm, und er konnte rufen, solange er wollte: die Kellner
hörten nichts.
"Drum ist an den Prostituierten
auch keine Anmut mehr," sagte Spengle. "Die sind
schon ganz Verstand und Wachsein. Die betreiben die Sexualität
nur noch rnit nüchternem Intellekt. Da ist kein Lebenstakt
der Seele mehr, nur noch entzauberte Liebe."
Durch heftiges Winken gelang
es Dewey nun doch, die Aufmerksamkeit eines Kellners zu erregen.
"Wir Europäer, die
wir hier in Manila leben, sind Menschen des Unterganges. Wir
sind nicht mehr Kulturmenschen, sondern nur noch Zivilisationsmenschen,
denn wir haben unsere Ideale verloren. Für uns ist alles
nur noch Geld-Äquivalent. Deshalb haben wir auch kein
Verhältnis mehr zur mystischen Zahl. Die Zahl als Preis
- das entspricht unserem Lebensgefühl. Und Geld und Macht
ist uns eins: alles halten wir für käuflich. Alles
hat seinen Preis, hauptsächlich das Unverkäufliche.
Und Gegenstand der Macht ist, was man fickt. Es ist die Nüchternheit
zum Tode. Wir leben im Zeitalter des Untergangs des Abendlandes."
"Ihr untergangssüchtigen
Deutschen," sagte Dewey nur.
"Und dann fliehen wir aus
unserer maroden Zivilisation in die Dritte Welt, und wir fliehen
vor der Prostitution zu den unverbrauchten Mädchen. An
die hängen wir uns und sind ganz entzückt. Manchmal
geben wir Liebesschwüre ab, aber es ist uns nicht ernst,
es ist ja nur ein Spiel. Den Mädchen ist es aber ernst,
nur darum sind sie so entzückend. Aber die Anmut ist
schnell aufgebraucht; dann sind sie ausgesaugt, die netten
kleinen Wesen, Hülsen nur noch, die man achtlos wegwirft.
Wir sind da kein bißchen besser als die Goldgräber
am Amazonas vor hundert Jahren. Die fingen sich jungfräuliche
Indianerinnen, weil sie davon überzeugt waren: wer eine
Jungfrau vergewaltigt, wird seine Syphilis los. Aber wir ziehen
die Mädchen genauso in den Dreck, in den Sumpf einer
entzauberten Welt, wie die Goldgräber am Amazonas die
unschuldigen Indianerinnen. Wir verbreiten nur unsere Dekadenz
und finden unsere Ideale nicht wieder, genausowenig wie die
Goldgräber ihre Gesundheit."
Da trauert einer seiner verlorenen
Naivität nach, dachte Dewey. Er sagte nichts, aber es
war natürlich Unsinn, was Spengle da verzapfte. Tatsache
war lediglich, das Spengle zufällig ehrbare Mädchen
zauberhafter fand als Prostituierte. Das deckte sich zwar
mit einer momentanen Laune Deweys.
Dewey erinnerte sich aber durchaus
noch an die Zeiten, in denen ihm eine Prostituierte viel erregender
erschienen war als die Freundinnen aus der Nachbarschaft.
Da war es die sexuelle Tradition der Prostituierten gewesen,
die ihn bezaubert hatte. Mal so, mal anders, das war das ganze
Geheimnis.
Wozu also die Theorien, wie
sie Spengle hier aufstellte. Es laufen unsere ganzen Überlegungen
sowieso nur darauf hinaus, dem Gefühl nachzugeben. Der
eine brauchte eine Ideologie für sein Handeln, der andere
nicht. Das Leben war so banal, und Dewey war mit Launen zufrieden.
Dewey machte sich auf seinen
Spaziergang durch die Luneta, und es begegnete ihm
allerlei törichtes Volk. Eine junge Frau lief splitternackt
herum und durchsuchte die Papierkörbe nach Speiseabfallen.
Sie war sehr verdreckt, und die Leute begafften sie wie ein
seltenes Tier.
Es gab da auch einen jungen
Araber, der nie ohne sein Rennrad kam. Das Ding war sein ganzer
Stolz. Er trug ein Trikot und eine Schildkappe. Aber auch
ohne sein Rennrad wäre er aufgefallen. Er hatte wohl
die längste Nase der Welt.
Auf einem Steinquader saß
ein Mann mit einem Bauchladen, und ein Schriftzug tat kund,
daß der Verkäufer Cäsar der Große
hieß. Er hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen.
Aber er schlief nicht, sondern war blind.
Dewey ging eine Weile umher.
Es war Abend geworden, und es leuchteten die großen
Kugellampen, und Scheinwerfer bestrahlten die Wasserspiele.
Dann fielen ihm zwei Mädchen auf, die auf einem der Steinquader
saßen, und Dewey setzte sich zu ihnen.
Sie waren Schülerinnen
im 10. Jahr, und sie hießen Bet und Babie. Babie sah
netter aus, obwohl sie eine Zahnlücke hatte, in der rechten
Backe. Aber man sah die Lücke nur, wenn sie richtig lachte,
und es veranlaßte das Fehlen des einen Zahns einen Bewegungsablauf,
der durchaus seinen Charme hatte. Sie schaute beim Lachen
nämlich weg, und dann hob sie eine Hand vor den Mund,
und das war wirklich süß.
Es stellte sich im Laufe des
Gespräches heraus, daß die beiden von zu Hause
ausgerissen waren, und das traf sich gut. Denn natürlich
waren die beiden in einer Notlage. Sie hatten noch nicht besonders
viel gegessen, an diesem Tage, und sie wußten auch nicht,
wo sie übernachten sollten. Und wie sollte es überhaupt
weitergehen, so ohne Geld.
Für Deweys hinterlistige
Hilfsbereitschaft waren sie nur zu empfänglich, und wäre
Dewey es nicht gewesen, der Nutzen aus ihrer Not zog, so wären
es wohl junge philippinische Zuhälter gewesen. Denn solche
strichen massenweise durch die Luneta, nur darauf aus,
Mädchen aufzulesen, die für ein paar schöne
Versprechungen zu Vielem bereit waren.
Dewey war diesen Gesellen nur
zuvorgekommen, und so nahm er denn die beiden mit zu sich
ins Hotel. Unterwegs kaufte Dewey in einem schmuddeligen Winkellokal
noch zwei Portionen Reis und ein Gericht aus Eingeweiden,
Kartoffeln und Bohnen, das mit einer dicken roten Soße
zubereitet war. Die Mädchen hatten sich dieses aus einem
Schaukasten vor dem Lokal ausgesucht, und eines der Serviermädchen
füllte die Speisen in Plastiktüten, die sie geschickt
verknotete. Sie kamen durch eine dunkle Gasse, wo es nach
Urin stank und wo Katzen und Ratten die Müllhaufen durchwühlten.
Wie arm waren Städte ohne solche Gassen.
In der Hotelrezeption zierten
sich die beiden, und jede wollte sich hinter der anderen verstecken.
Das war völlig unnötig, denn die Burschen vom Nachtdienst
waren ganz Anderes gewohnt. Die beiden Mädchen, die Dewey
mitbrachte, waren ja nicht einmal richtig minderjährig.
Im Zimmer erwies sich Bet als
die Praktischere. Da es Geschirr und Besteck nicht gab, breitete
sie Zeitungen auf dem Schreibtisch aus, und dann riß
sie die Plastiktüten geschickt auf. Die beiden aßen
mit den Fingern. Sie kneteten kleine Portionen Reis und tunkten
sie in die dicke Soße, und sie aßen die Kartoffeln
und die Bohnen, aber die Eingeweide rührten sie jetzt
doch nicht an. Dann wickelte Bet den Rest in das Zeitungspapier
ein, das als Tischtuch gedient hatte, und schmiß das
Zeug in den Papierkorb.
Jetzt, nach dem Essen, wurden
die beiden fröhlicher. Sie schauten sich im Zimmer um,
machten Bemerkungen über dies und jenes, und kicherten.
Dann kam es ihnen in den Sinn zu duschen, und das dauerte
eine halbe Stunde, und als sie zurückkamen, hatten sie
beide nasse Haare.
Bet und Babie packten dann ein
paar Sachen aus ihrer Tasche und es war Babies Tagebuch dabei.
Es war eigentlich nur ein Schulheft, und als Dewey es in die
Hand nahm, fielen allerhand Zettel heraus.
Auf der ersten Seite gab es
eine Art Motto. Dort stand: "Liebes Tagebuch. Von nun
an werde ich dir jeden Tag mitteilen, was ich erlebe. Bitte
helf mir, daß ich so leben kann, wie es richtig ist.
Ich möchte meine Eltern und Geschwister ehren und lieben,
und vor allem möchte ich für Ed eine gute und treue
und liebende Ehefrau sein, bis an mein Lebensende."
"Wer ist Ed?" fragte
Dewey.
"Mein Freund," sagte
Babie.
"Geht er in deine Klasse?"
"Nein," sagte Babie,
"er arbeitet schon."
Die Zettel, die aus dem Heft
fielen, waren Liebesbriefe von Ed und angefangene Liebesbriefe
Babies. Es mußten wohl Konzepte sein, oder Briefanfänge,
die sie dann verworfen hatte. Babie und Ed hatten offenbar
regen Briefkontakt, denn die Sachen waren alle erst ein paar
Tage alt, wie auch die Eintragungen in dem Heft.
Babie hatte nichts dagegen,
daß Dewey die Briefe und das Tagebuch las. Sie saß
da und gab Erläuterungen, und sie schaute dabei ganz
selig. Sie mußte ihren Ed wohl sehr gerne haben.
Es war übrigens gar nicht
leicht, die Briefe zu verstehen. Schon die Anreden waren verwirrend.
Die beiden nannten sich Papa und Mama, und es war daraus zu
ersehen, daß sie es wohl ernst meinten. Hauptsächlich
dieser Ed schien Dewey ein ganz romantischer Kerl zu sein.
Der neigte zu Sätzen wie diesem: "Oh du, Mama, alles
was ich bin, bin ich nur durch dich. Du bist mein Halt im
Leben, die schönste Frau auf Erden. Du mußt mir
immer gehören."
Babie bestätigte Dewey
ausdrücklich, daß mit diesem Liebesbekenntnis sie,
und nicht etwa Eds Mutter gemeint war. Die beiden mußten
im Kopfe schon zehn Kinder gezeugt haben.
Babie ihrerseits hatte mit Sätzen
gekontert wie: "Nichts in meinem Leben ist wichtig außer
dir, dir, dir." Und es machte ihr gar nichts aus, daß
Dewey das las. Sie bekannte sich zu ihrer großen Liebe,
und sie wollte offenbar daran erinnert werden, und nach wie
vor schaute sie ganz selig drein.
Dann war es Zeit zum Schlafen,
und es entstand ein peinlicher Moment. Wo denn? Mit vielen
Beteuerungen seiner Harmlosigkeit brachte Dewey Babie schließlich
dazu, daß sie bei ihm im Bett zu schlafen bereit war.
Zugegeben, es war ein fieses
Spiel, und Dewey betrieb es offensiv. "Glaubst du denn,
ich würde dich im Bett belästigen?" fragte
er Babie.
"Aber du hast doch viel
mehr Platz im Bett, wenn du allein im Bett liegst," sagte
Babie.
"Es ist nur so, daß
ich immer schlecht träume, wenn ich allein im Bett liege."
"Aber Ed ist so eifersüchtig,"
sagte Babie.
"Ach, der braucht das doch
nicht zu erfahren, du brauchst es ihm ja nicht zu erzählen,"
sagte Dewey.
"Warum kann denn nicht
Bet bei dir schlafen, und ich im Sessel?"
"Du bist doch kleiner.
Und du hast ja eben selbst gesagt, daß ihr mir nicht
den Platz wegnehmen wollt."
"Ich kann doch auch auf
dem Boden schlafen," sagte Babie.
"Warum denn? Glaubst du,
ich tu dir was? Ich hab doch schon gesagt, daß ich dir
nichts tue. Ich bin nicht so. Ich bin harmlos."
"Aber wenn ich an Ed denke,"
sagte Babie.
"Du willst doch eine gute
Frau werden. Dazu gehört, daß du nett zu den Menschen
bist. Ich will ja nur, daß du neben mir liegst."
Klar, es war ein niederträchtiges
Spiel. Aber Babie war wirklich hübsch. Ein so niedliches
Gesicht. Absolut zu schade für diesen Ed. Was war das
überhaupt für ein Kerl. Nur romantisches Gefasel
sonderte der ab. Auf den brauchte er nun wirklich keine Rücksicht
zu nehmen. Der mit seiner Liebe, mit seinem verrückten
Ödipus-Komplex.
Dann lag Babie bei ihm im Bett,
in voller Kleidung. Gerade die Socken hatte sie sich ausgezogen,
mehr nicht. Es war dunkel im Zimmer und Dewey war wirklich
behutsam. Er ließ eine viertel Stunde verstreichen,
und dann küßte er ihre Schulter und tastete nach
ihrem Busen. Es war ein fester Busen mit einer ganz kleinen
Brustwarze.
Babie stellte sich schlafend.
Erst als er den Reißverschluß ihrer Jeans öffnete,
rückte sie etwas mißmutig zur Wand.
Nach einer Weile schaffte er
es trotzdem, seine Hand in ihren Hosenbund zu zwängen.
Er hatte nur wenig Spielraum, aber es reichte, um ihre Scham
zu befühlen. Es war dort eine ganz zarte Nässe,
ein so sanfter Schleim.
Er befühlte jede Wölbung
und Höhlung zwischen ihren Beinen, und es war einfach
wunderbar. Er war eigentlich schon glücklich, und sein
Erguß wäre auch so gekommen.
Aber da zog sich Babie plötzlich
die Hosen aus, das geschah erstaunlich schnell, und dann nahm
sie sein Glied und führte es ein. Es war ein Wohlsein,
wie er es selten erlebt hatte. Es war ein sachtes Hineingleiten,
und dann herrschte zunächst Ruhe, bis Babie mit leichten
Bewegungen begann.
Dieser komische Ed hatte jetzt
Sendepause. Diese Treueschwüre waren ja auch ein vollkommener
Quatsch. Ewige Liebe, da mußte man ja lachen. Natürlich
siegte die Geilheit. Ein Glied war ein handfestes Argument,
und ein paar Brüste hatten Überzeugungskraft. Da
verblaßten diese Hirngespinste von Liebe und Treue.
Doch dann beendete Babie mit
einem Ruck Deweys Seligkeit. Dieser Ed funkte wieder. Babie
glitt ihm so überraschend und schnell aus dem Arm, daß
Dewey vergaß, sie festzuhalten. Babie saß aufrecht
im Bett, und sie faßte offenbar einen Entschluß.
So leicht sollten nun ihre Ideale
doch wieder nicht über Bord gehen. "Das ist unfair,
unfair, unfair," ging es Dewey durch den Kopf. "Das
kann sie mit mir nicht machen, mit mir nicht."
Als Dewey sich nahm, worauf
er einen Anspruch zu haben glaubte, hatte Babie keine Möglichkeit,
sich zu wehren. Sie lag auf dem Rücken, ihr rechter Arm
war unter Deweys Körper gefangen, ihr linker mit festem
Griff gehalten. Dewey drang von der Seite in sie ein, und
es half ihr kein Winden.
Dewey hatte sich tief in sie
hineingebohrt, und wenn Babie ihre Muskeln spannte, spürte
er den Druck auf seinem Glied. Dewey hatte Zeit, denn diesmal
konnte ihm Babie nicht entgehen. Sie konnte ihm nicht entgehen,
und als sie dies einsah, sank ihr Widerstand erschöpft
zusammen.
Er brauchte sie jetzt fast nicht
mehr festzuhalten, und er bewegte leicht die Lenden. Nun erfüllte
ihn wieder die Sanftheit, die zuvor so jäh unterbrochen
worden war. Sein Erguß kündete sich leicht an.
Es war ein Vibrieren an der Wurzel seines Gliedes, und dann
war es nicht mehr aufzuhalten. Er zuckte zusammen, zwei, drei,
vier Mal, und mit einem tiefen Ausatmen erschlaffte sein Körper.
Babie befreite sich aus Deweys
Griff, was jetzt keine Kraft mehr erforderte, und sie zog
sich an und wandte Dewey den Rücken zu und schlief ein.
Als Dewey am Morgen aufwachte, waren die beiden bereit zu
gehen. Sogar ihre Schuhe hatten sie schon angezogen. Dewey
gab Babie 100 Peso. Sie steckte sie ein und sagte danke, und
dann verließen die zwei das Zimmer. Es war Samstag,
der 3. September 1983.
Babie
Die Luneta, die offiziel
Rizal-Park hieß, lag friedlich im Abendlicht.
Es herrschte Spaziergang. Wie jeden Tag gab es seit 5 Uhr
nachmittags ein Platzkonzert im Park. Die Musiker spielten
in großer Besetzung Schlagermelodien. Wenn der Wind
von den Wasserspielen wehte, waren Tröpfchen in der Luft.